GH – Bauprojekt

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Sweco GmbH, München

Landschaftsarchitektur:
Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, München

Tragwerksplanung:
Sweco GmbH & Horn + Horn Beratende Ingenieure VBI, Berlin & Neumünster

Maschinenwesen | Elektrotechnik:
Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG, Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung + Energietechnik Rieker Planungsgesellschaft mbH & Rieker Planungsgesellschaft mbH, Rosenheim & Schwaikheim

Würdigung

Bei dem Wettbewerbsbeitrag handelt es sich um einen sehr technikbetonten Entwurf der eine durchgehend hohe Durcharbeitungstiefe aufweist. Die vom Auslober ausdrücklich gewollte interdisziplinäre Bearbeitung wird in sehr guter Weise nachgekommen.

Die städtebauliche Gesamtstruktur der Arbeit ist gekennzeichnet durch einen 5-8 geschossigen Artrienkomplex. Positiv gesehen wird das Konzept des Sockels und der aufgesetzten Pavillons zur Ausbildung von Organzentren. Nicht überzeugen konnte die uneindeutige Höhenstaffelung der Baukörper.

Die Fügungen der Baukörper sind aus Sicht des Preisgerichtes eher formal begründet.

Problematisch gesehen wird die nach Süd-Ost orientierte Lage der Eingangshalle als künftige Haupterschließung des Klinikums. Die vom Verfasser vorgeschlagene Lage des neuen Haupteinganges wird, bis zur Verlegung des jetzigen Wirtschaftshofes, die angestrebte Qualität an die Anbindung des Patientenparks nicht erreichen.

Auch weist die Arbeit einen sehr hohen Verkehrsflächenanteil und eine sehr große Kubatur auf. Dies begründet sich u.a. durch eine großzügige, offene und diagonal vernetzte Magistrale die über die Geschosse U1 bis E2 reicht.

Im Hinblick auf die Gesamtkonzeption wird bemängelt, dass die 3-4 geschossigen Sockelbauten mit den aufgesetzten Pavillons der Organzentren in Süden einer Verzahnung mit dem Patientengarten entgegensteht. Sehr gelobt wird hingegen der räumlich gefasste Park mit städtebaulicher Kante im Bauraum Ost.

In Bezug auf die Nutzungsverteilung wird seitens der Betriebsorganisation festgestellt, dass es zu baukörperübergreifenden Funktionsverschiebungen in einzelnen Geschossen kommt. Von den Patientenaufnahmen im HLG zu den Allgemeinpflegestationen im westl. Bereich ist die Wegeführung/Aufzugsnutzung ungünstig. Die vorgegebene Versorgungsrate für Elektroverteiler wird für einige Brandabschnitte überschritten.

Zugang und Anlieferung zum DIAG sind gut gewählt. Der mehrgeschossige Luftraum der überdachten Atriumhalle wirkt jedoch überdimensioniert. Im Hinblick auf das Bauplanungsrecht ist das 7-geschossige DIAG kritisch zu betrachten. Auch werden die Abstandsflächen nach N stark überschritten. Die Forschung im Bauraum N2 ist aufgrund einer massiven GF-Überschreitung problematisch.

Der Entwurf sieht in Bezug auf die Rückbauabschnittsbildung 3 große Entwicklungsschritte mit Zwischenphasen vor. Der Teilabbruch BH-Trakt W wird aufgrund von nicht beachteten Gebäudeschnittkanten als problematisch erachtet.

Somit kann die Arbeit, trotz interessanter Ansätze in der städtebaulichen Setzung des Hauptzugangs und großer Bearbeitungstiefe, gestalterisch und funktional nicht umfassend überzeugen.

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